Sonnenenergie und Schokomaroni - die Confiserie Heindl

Im Herbst denkt mancher an Sturm und Maroni- ich denke an Schokomaroni vom Heindl und konsultiere den WIEN PRODUCTS Stadtplan. Dann mache ich mich auf den Weg in den 23. Bezirk in die Willendorfer Gasse, wo seit 1953 der Familienbetrieb der Confiserie Heindl seinen Sitz hat.

Beim Empfang werde ich nicht nur von Barbara Lindtner - der Marketingchefin – sondern auch von einem unglaublich verführerischen Duft nach Kakao und Schokolade begrüßt.

Bevor wir die Produktion betreten, gilt es, den Hygienevorschriften zu entsprechen – Mantel, Haarnetz und Überzüge für die Schuhe sind Pflicht – Schmuck ist streng verboten und die Hände müssen gewaschen, desinfiziert und eingecremt werden. Hier geht es um besondere Lebensmittel -  täglich  engagieren sich 3 Generationen Heindl Familienmitglieder im Betrieb für einen reibungslosen Ablauf. Die Aufgaben sind klar verteilt – das gemeinsame Ziel jedoch verbindet die Eigentümerfamilie mit ihren 250 Mitarbeitern – erstklassige Qualität und nachhaltige Produktion. Ich staune, als ich erfahre, dass hier 2012 die größte private Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebes installiert wurde. Überhaupt geht man sehr sorgsam mit Ressourcen um, kauft möglichst regional ein und war 2014 erster österreichischer Partner des Kakao- Fairtrade Programms.

Beeindruckt gehe ich durch die Produktion und bekomme einzelne Schritte erklärt. Bei ca. 180 verschiedenen Produkten über’s Jahr verteilt ist eine gute Planung nötig. Jetzt im Oktober haben die berühmten Heindl-Schokomaroni Hauptsaison. Ich sehe, wie in Kesseln große Massen Maronipüree aufbereitet werden, die von einem Kollegen in einen Trichter gefüllt werden. Von dort aus durchlaufen sie eine Maschine, in der sie ihre spezielle Form erhalten, bekommen  anschließend einen Boden aus Schokolade und tauchen ein paar Meter weiter wieder auf dem Band auf, um gleich darauf in einem Tunnel mit flüssiger Schokolade überzogen zu werden... Hunderte Schokomaroni laufen pro Minute an mir vorbei – nach einem Kühlvorgang sind sie trocken und fertig zum Verpacken.

Und das erfolgt durch viele geschickte Hände. Vor riesigen Stapeln Verpackungen sortieren 10 Frauen in Blitzgeschwindigkeit die Köstlichkeiten in die Schachteln. Zuerst werden die Verpackungskartons aufgerichtet, mit der Einlage versehen, mit Maroni befüllt, dann mit einem Blatt Zellophan und dem Schutzpapier abgedeckt und die Kartons verschlossen. Das Wichtigste jedoch ist die Kontrolle – den Damen entgeht nicht der kleinste Fehler bei einem Produkt – nicht perfekte Maroni werden sofort aussortiert.

Gemessen an den tausenden Kartons vermute ich einen wahren Heißhunger der Österreicher auf ihre Lieblings- Schokomaroni.

Barbara Lindtner lacht und stimmt mir zu – selbst nach vielen Jahren in der Firma lieben auch die Mitarbeiter ihre Produkte und genießen sie.

Wir passieren eine weitere Verpackungsstraße, wo gerade verschiedene Pralinen in Kartons gefüllt werden – auch hier sind ausschließlich Frauen beschäftigt, die mir freundlich zunicken.

80% der Mitarbeiter sind weiblich – werde ich aufgeklärt, die Männer, die wir antreffen, sind vorwiegend dort beschäftigt, wo viel Kraft gefordert ist – wenn Massen vorbereitet werden oder beim Zubereiten von Haselnusskrokant. Das überlässt man keinem Lieferanten, sondern kümmert sich selbst darum. Wir haben inzwischen auch die vielen Stapel flacher Holzkästen mit Stärke hinter uns gelassen, in die mittels Model erst Formen und danach Gelee gegossen wird – die mit Zucker oder getunkt in Schokolade auch ein all-time favourite von Heindl sind.

Auf Paletten stapelt sich vor uns schon fertig verpackte Ware, die von hier aus ihre Reise in die Welt antritt. Man beliefert Kunden rund um den Globus und verkauft als größter Süßwareneinzelhändler in 30 eigenen oder Franchaise Filialen in Österreich.

Apropos Kunden – produziert wird natürlich auch speziell auf Kundenwunsch. Von der individuellen Verpackung von Heindl Klassikern bis hin zur eigenen Praline gibt  es ein breites Angebot. WIEN PRODUCTS zum Beispiel punktet auf Messen weltweit mit den individuell verpackten Wiener Riesenrad - Talern.

Wir kommen an einer Maschine vorbei, auf der eine große Spule Goldfaden steckt. Auf meine verwunderte Frage bekomme ich eine ganz einfache Antwort: Schokoladen-Baumbehang.

Klar, hier ist man schon intensiv mit Weihnachten beschäftigt. Dabei darf es ruhig etwas Besonderes sein – wie ich anschließend sehe. Bei Heindl gibt es eine eigene Abteilung, wo Geschenke liebevoll arrangiert und verpackt werden. Hier ist man bereits im Weihnachtsfieber – Nikolostiefel und weihnachtliche Keramik werden mit Süßem aus dem Hause Heindl gefüllt und attraktiv verpackt.

Gleich nebenan befindet sich er Shop, in dem es wie im Bienenstock zugeht. Gerade hat eine Besuchergruppe das firmeneigene Schokomuseum verlassen und kauft begeistert ein. Apropos Heindl SchokoMuseum – das wurde 2001 eröffnet und zeigt sehr anschaulich die 3000 Jahre Geschichte der Schokolade – hier kann man mit allen Sinnen eintauchen in die süße Welt der Schokolade und erfährt eine Menge Wissenswertes über die Confiserie Heindl. Klar, dass Schokoworkshops bei großen und kleinen Schokotigern großen Anklang finden.

Ich verlasse beeindruckt und beglückt die Heindl-Welt  - die herausragende  Qualität hier ist jedenfalls einen Spaziergang in eines der Geschäfte wert.

Dieser Blogbeitrag entstand im Auftrag der WIEN PRODUCTS. www.wienproducts.at