Irgendwas ist immer. Jo eh. Zu tun. Und dann passiert bei Anhäufung von vielem Tun auch wieder was, das den gerade gemachten Plan in Luft auflöst. Heutzutage muß man ja flexibel sein wie ein Gartenschlauch (der Ausspruch gehört Herrn T.W. - ich mag ihn aber sehr).
Gerade war noch spätes Frühjahr, dann ritt der Sommer ins Land und nun sind von der wärmsten Jahreszeit nur noch alte Weiber übrig. Trotzdem- wunderbares Licht, das ich gern an der frischen Luft genieße, um die Terrasse so langsam für die kalte Jahreszeit herzurichten. War eigentlich anders geplant - stormy weather hat jedoch einen Baum samt Kübel zu Fall gebracht, Umtopfen also. Und wenn man einmal beginnt, kommt eines zum anderen. Hier umtopfen, da verwelkte Blüten abschneiden, ach ja- der Thymian ist auch seiner Behausung über den Kopf gewachsen- na gut, der auch noch und wenn man gerade dabei ist...zwei riesige Basilikumsträucher ernten sich Blatt für Blatt sogar in entspannter Haltung ab.
Ich bin jemand, der solcherlei Arbeiten überwiegend als Entspannung sieht. Und ja - selbst gemachte Delikatessen sind immer besser als schnöde gekauftes Zeug. Irgendwie hat jedes Ding seine eigene Geschichte und man weiß, was drinnen ist. Es macht einfach ein gutes Gefühl, selbst etwas herzustellen. Also Pesto mit großzügiger Zugabe von Pignoli, bestem Olivenöl, gereiftem Parmigiano und Muskelkraft.
Überhaupt bringt einem Arbeit an der frischen Lust den sprichwörtlichen Boden unter die unbeschuhten Füsse. Man nimmt Natur wahr, statt unentwegt auf den Bildschirm zu starren und mehr oder weniger schlaue Sachen ins Telefon zu sprechen oder Termine zu verhandeln. Die letzten Bienen genießen die zweite Lavendelblüte oder laben sich an der Pfefferminze, die Schwalben sind schon wieder gen Süden gezogen - stattdessen streiten sich die Krähen lauthals um die besten Aussichtsplätze.... Und ich grabe kontemplativ in der Erde, nehme den Duft der Kräuter war und freue mich über den prächtigen Himmel, die Sonne und des Lebens.
...zu guter Letzt werden auch noch die zwei fehlenden Schrauben in den kleinen Tisch gedreht, jetzt wackelt er nur mehr ein wenig- der alte treue Begleiter. Gut, dass ich manchmal ein paar Schrauben locker habe - das bringt mich dazu, dem Leben meine Aufmerksamkeit zu schenken...UND ALLES WIRD GUTh!