„You are so different“ – ein Blick durch Schau Schau Brillen

Seit Jahren fallen mir die Eyecatcher von Schau Schau Brillen immer wieder auf – entweder begeistern mich die wirklich großartigen Inszenierungen bei Präsentationen oder ich bewundere besonders ausgefallene Brillenmodelle.

Auf dem schwarz Weißen WIEN PRODUCTS Stadtplan ist als Adresse das Geschäft in der Rotenturmstraße angegeben. Dort bekomme ich die Info zur Brillenmanufaktur in Perchtoldsdorf und mache mich auf den Weg.

Das Haus der Manufaktur liegt in der Hochstraße – in der Auslage bewundere ich die Brillen, die gemeinsam mit FALCO entwickelt wurden. Peter Kozich begrüßt mich und zeigt mir die Welt der Schau Schau Brillen. Auf Falco angesprochen, erklärt er mir, dass sie gut befreundet waren und der Sänger für ihn immer nur „der Hans“ gewesen ist. Gemeinsam hat man nicht nur Brillenmodelle kreiert, sondern war zusammen laufen und hat Zeit miteinander verbracht. Wir blättern in einem Buch, das die Geschichte der Schau Schau Brillen illustriert und ich entdecke viele prominente Gesichter – von Peter Alexander bis zu Ambros und Danzer.

„Es war eine aufregende und spannende Zeit damals“ erzählt mir Peter Kozich, der den Titel Kommerzialrat trägt und kommt ins Schwärmen. Er wollte nach seiner Ausbildung nicht einfach ein weiterer Optiker sein... Ende der Siebzigerjahre entstanden in Handarbeit ein paar Brillen, die längst Klassiker sind. Mit denen fuhr der damals junge Familienvater nach New York und wurde sprichwörtlich berühmt. Ein wenig Glück war natürlich auch im Spiel – trotzdem wurden viele Menschen auf die besonderen Brillen aufmerksam. „You are so different“ hörte Kozich immer wieder – das spornte an.

In Hartberg wurde eine Firma gefunden, die das Design perfekt umsetzen konnte, neben dem Geschäft in der Rotenturmstraße wurde auch ein Vertrieb in New York aufgebaut, viele bekannte Gesichter trugen Schau Schau Brillen und somit kam die Firma richtig in Schwung.

Der Wiener Standort wurde für die Herstellung der Brillen zu klein und so und etablierte die Manufaktur in Perchtoldsdorf.

Im Familienbetrieb stellte man nicht nur in Handarbeit Brillen her, sondern veranstaltete Ausstellungen und sogar Theateraufführungen, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Mittelpunkt waren und sind jedoch bis heute die Brillen, die neben der Funktion als Sehhilfe immer auch ein modisches Statement darstellen.

Wir gehen durch die Manufaktur und ich bekomme jeden Schritt der Fertigung genau erklärt und gezeigt. Hier stehen dutzende spezielle Maschinen, mit deren Hilfe aus indischem Büffelhorn und Acetat aus Italien die Brillengestelle erzeugt werden. Man setzt bei Schau Schau auf Naturmaterialien, weil viele Menschen allergisch auf Kunststoff oder Metall reagieren. Die Farb- und Musterpalette des vorwiegend aus Baumwollfasern bestehenden Acetats ist sehr umfassend und inspirierend – hier findet garantiert jeder das Passende. Wer auf 100% Natur steht, wird Büffelhorn lieben.

Bevor es jedoch in die handwerklich aufwändige Produktion geht, wird genau vermessen. Das ist wichtig, erklärt mir Optikermeister Peter Kozich - jeder Kopf ist anders, jedes Gesicht einzigartig – wir gehen sowohl im Design als auch in der Fertigung genau auf diese Besonderheiten ein – schließlich wird die Brille immer getragen und soll nicht stören, sondern perfekt sitzen und die Sehleistung verbessern.

Ich schaue zu, wie aus einem Stück Acetat ein Brillengestell gefräst wird. Spannende Angelegenheit – man muß genau wissen, wie man die Fräse ansetzt, damit durch die hohe Spannung das Material nicht bricht oder Risse entstehen. Danach folgt viel Handarbeit – die Form wird millimetergenau herausgearbeitet, Kanten sorgsam von Hand verschliffen und immer wieder an der Poliermaschine mit unterschiedlichen Körnungen bearbeitet.

Am Ende hat das Gestell eine absolut perfekte und glatte Oberfläche und passt hundertprozentig. Allein die handwerkliche Fertigung des Gestells nimmt mindestens einen Tag Anspruch – hier legt man Wert auf beste Qualität, was die Kunden sehr zu schätzen wissen.

Die exzellente Handarbeit spricht sich natürlich herum – immer wieder kommen Weltstars zu den Kozichs, um sich „ihre Brille“ kreieren zu lassen. Die Familie hat sich im wahrsten Sinne des Wortes den Augen verschrieben – Peter Kozichs Frau Edith betreut die Administration der Geschäfte und die beiden Söhne sind Optikermeister und Augenarzt geworden.

Man sorgt in jedem Fall für einen guten Durchblick und beweist nebenbei auch Humor und Innovationsgeist. Dutzende Brillen entstanden schon zu besonderen Anlässen wie dem Opern- oder Lifeball, speziellen Jubiläen oder im Rahmen von Wettbewerben. Da wurden auch schon einige Preise gewonnen.

„Wissen Sie – man muß neugierig bleiben“ – sagt mir der Brillendesigner Kozich zum Abschied. Das stimmt, denke ich, als ich die Manufaktur verlassen habe – meine Neugier auf außergewöhnliches Brillendesign wird mich sicher wieder in die Rotenturmstraße zu Schau Schau Brillen führen – die Qualität ist in jedem Fall einen Spaziergang dorthin wert.

 

Dieser Beitrag entstand im Auftrag der WIEN PRODUCTS - www.wienproducts.at