November. Mitten im Depressionsmonatgibt es zumindest Martini. Jaja, auch den gerührten und nicht geschüttelten – ich meine aber den Heiligen Martin und seine Gänse. Sofern man kochen kann und sich traut, lädt man Freunde zum Gansl ein. Zuvor fragt man sich – wie viele Freunde verspeisen wie viele Gänsebeine oder andersrum, wie groß ist der perfekte Tisch für kochende Gastgeber?
Ganz überzeugt Alleinlebende haben einen Tisch für sich allein. Vielleicht können noch ein Zweiter oder maximal 4 Personen darum sitzen. Gesellige Menschen haben meist einen Tisch zum Ausziehen oder aber Ideen, wie man viele Gäste platziert. Bewährt haben sich ausziehbare Tafeln oder stabile Gestelle mit mobilen Tischplatten, die im Nu Platz für 8-12 Personen schaffen.
Zwölf ist ja so eine Zahl, wenn es um die Tafelkultur an sich geht - die zwölf Apostel – das letzte Abendmahl, da Vinci, Mailand – eh schon wissen. Also versammelt man 12 Freunde (und ich hoffe, es sind wirklich alles Freunde!!) um seinen Tisch – der nicht zwangsläufig eckig sein muß.
Ein guter Freund, hervorragender Koch und brillanter Gastgeber mit großem Unterhaltungswert hat die perfekte Lösung, eine speziell angefertigte große runde Platte auf einem stabilen Untergestell zum anlassbezogenen Auf- und Abbau. Da passen bis zu 12 Leute drumherum.
Das Supere an runden Tischen ist, alle sind gleich. Basisdemokratisches Essen. Jeder schaut jedem in die Augen. Beginn von wunderbaren Freundschaften.
Bei rechteckigen Tafeln muß man sich eine Sitzordnung überlegen – wer wo platziert werden soll - Paare am besten immer getrennt – damit die Unterhaltung spannend wird. Außer denen an den Kopfenden, die nahezu alles und jeden überblickenkönnen, sehen sich ansonsten nur die unmittelbar Nebeneinandersitzenden und die Gegenübers. Also etwas eingeschränkt für große Diskussionsrunden – je nach Temperament der Gäste. (Zum Diskutieren steht man später gern in der Küche herum oder draussen – sofern Raucher unter den Beteiligten sind).
Man setzt sich. Hat man Glück, erwischt man einen Platz ohne störendes Tischbein.
Wenn der Sessel bequem ist, die Tischnachbarn nett sind, verschmerzt man auch ein Tischbein irgendwie. Der Tulip Table von Eero Saarinen wäre da gut – hat einen Mittelfuß- sehr elegantes Oval – vielleicht noch kombiniert mit seinen Tulip Chairs - für 8 Gäste perfekt.
Hach, das Essen kommt. Und jetzt wird es spannend: Wird auf dem Teller serviert, alles gut, kommen die Speisen auf großen Platten auf den Tisch, beginnt eine intensive Kommunikation– gibst Du mir mal bitte das Brot... kannst Du mir mal das Gemüse reichen – uuups, jetzt ist mir die Sauciere aus der Hand gerutscht.....
Vollkommen egal, was alles noch passiert – wichtig ist, dass man seine besten Freunde um den Tisch versammelt, um genussvoll gemeinsam Zeit zu verbringen, oft auf das Leben anstossend in der Überzeugung – UND ALLES WIRD GUTh.