Ikonen, Vorbilder und Angehimmelte

Irgendwie hat ja jeder so seine ganz persönlichen Helden. Ganz Junge himmeln meist die Eltern an, Papi ist der Held, weil er einen in die Luft wirbelt und im Ernstfall auch mit einer Hand wieder auffängt. Mami ist die Schönste weit und breit und überhaupt anbetungswürdig, weil sie alles unter einen Hut bringt. Später gibt es Idole aus Musik und Film, die Kinderzimmer werden gepflastert mit diversen Postern und man sieht und hört nichts anderes als diese/n eine/n – inzwischen soll das ja auch für diverse Blogger jüngeren Jahrgangs gelten...

Später entsteht um einen herum ein Hype um irgendwelche Menschen, die irgendwie ganz oben sind. Wurscht, welcher Lebensbereich. Ist eh alles online zu verfolgen. Menschen kommen und gehen. Heute Held, morgen Loser. Die Welt kennt keine Gnade im Urteil, orientiert sich oft am Mainstream und ist über weite Strecken oberflächlich.

Viele empfinden sich selbst als Star, brauchen Jet Set und wollen bewundert und angebetet werden. Bei den meisten frage ich mich – worin die besondere Leistung besteht.... 

 Hat man endlich ein gescheites Alter erreicht und blickt zurück auf die Helden seiner Kindheit und Jugend, gibt es viele davon nicht mehr, weil die passenden TV Sender eingestampft wurden, sich die Welt weitergedreht hat und einige in der Versenkung verschwunden sind. Andere  würde man nicht wiedererkennen, weil deren Leben eine ungeahnte Wendung nahm. Shit happens.

Und dann gibt es die, die man schon immer bewundert hat, die noch da sind. Leise und unaufgeregt ihr Leben leben und erstaunliche Dinge machen – Tausende begeistern und menschlich großartig, zurückhaltend geblieben sind.

Ich war irgendwie nie so superbegeistert von Rockstars und Sternchen, Massenhysterie ist mir immer fremd geblieben. Mich haben oft Menschen beeindruckt, die eher nicht so laut auf die Pauke gehauen haben und wenn – dann hatten sie triftige Gründe. Was sie jedoch gemeinsam haben, ist Charakter – es sind im besten Sinne Humanisten. Mit einem bewegten Leben und außergewöhnlichen Erfolgen.

Menschen wie Armin Mueller Stahl undMariss Jansons begeistern mich seit vielen Jahren nicht nur mit ihren Fähigkeiten, sondern mindestens ebenso mit ihrer zutiefst menschlichen Art.

Beides Künstler – der eine Musiker und einer der besten Dirigenten, den die Welt derzeit hat, der andere Schauspieler, Musiker, Schriftsteller und Maler.

Beide sind ihren Weg gegangen, haben ihre Ziele verfolgt, mit den Systemen gekämpft, sich selbst hohe Anforderungen gestellt und an sich gearbeitet. Sie sind jenseits der siebzig und achtzig, könnten sich längstens auf ihren Lorbeeren ausruhen. Tun sie aber nicht. Sie machen weiter, entdecken Neues, bleiben sich selbst treu und bieten ausreichend Stoff zum Nachdenken. Ich bin froh, sie erleben zu können. Und ja- ich verehre sie.

Zu wissen, dass es solche Leute gibt, bedeutet: UND ALLES WIRD GUTh!