Mist - oder wie meine Vorsätze wirken...

Kaum hat man die Hütte geputzt, finden sich schon wieder Ecken, in denen der Lurch ein fröhliches Dasein lebt.

Hat man eine Perle, die das Säubern der vier Wände erledigt, kann man das unter gewissen Umständen auf sie schieben. Wenn nicht, auf Mitbewohner und ihr flegelhaftes Verhalten. Bewohnt man seine Behausung allerdings größtenteils allein, fragt man sich ernsthaft, woher der Dreck kommt. Jedenfalls so schnell...

Ok, man putzt sich selbst mehrmals täglich die Zähne, duscht für gewöhnlich einmal und versucht, sich zivilisiert aufzuführen – inklusive Wäschewechseln und so. Letzteres betreiben manche besonders modeaffinen Zeitgenossen auch mehrmals täglich. Wie ist es mit der Wohnung? Zimmerfluchten wollen wie oft gesäubert sein? Das ist ja der allgemeine Teil. Was ist mit Fensterputzen? Bettwäsche wechseln? Sofapolster waschen?

Der Jänner ist traditionell der Monat, in dem man seine neuen Vorsätze umzusetzen versucht. Fitnesscenter, endlich regelmäßig zum Yoga, öfter Freunde treffen, weniger Fernsehen (kommt eh nur Mist – passt deshalb zum Thema), viel weniger online sein, lieber mal was Analoges unternehmen....und endlich mal wieder ausmisten daheim. Gerade nach Weihnachten ist eine gute Gelegenheit dazu.

Einmal überwunden, finde ich zumindest hunderttausend verlorengeglaubte Sachen neben all den Graffl, das ich eh noch nie gebraucht – geschweige denn benutzt habe - Staubfänger im wahrsten Sinne... Dann beginnt die Diskussion mit dem inneren Schweinehund: Brauch ich das noch? Könnte ich es nochmal gebrauchen? Vielleicht doch? NEIN! Weg damit! Und dann lichten sich die Kästen, Schubladen, Fächer zusehends. Was für eine Befreiung! Ich gestehe, dass ich mit fortschreitendem Alter bereits vor dem Einkauf beginne, mir diese Fragen zu stellen. Less is more. OK, ich war noch nie die Shoppingqueen und mich lassen irgendwelche Sales relativ kalt, ich mache nicht jede Mode mit (kurz, lang, halblang, vegetarisch, vegan, gepunktet, kariert, gestreift, neue Farben....) Es gibt Dinge, die mag ich einfach, andere eben nicht. Manchmal gehe ich auch Kompromisse ein. Oder ich warte, bis ich das Richtige gefunden habe. Egal, zurück zum Ausmisten. Viele Dinge kann man ja einem guten Zweck zuführen - denen, die es wirklich brauchen. So tut man mit dem Akt des Reduzierens anderen etwas Gutes – ein Gedanke, der hilfreich ist und motivierend.

Also entsorgt man. Selbstverständlich getrennt nach Material – Papier, Kunststoff und Sonstiges. Große Mistsäcke leisten hervorragende Dienste dabei. Wenn man ein paar dieser Ungetüme aus der Wohnung geschleppt und entsprechend entsorgt  bzw. weitergegeben hat, fühlt man frischen Wind und eine geradezu unendlicheWeite daheim. Der Dreck, über den man sich zuvor noch aufgeregt hat, wird zum Kinderspiel. Staubsauger an, Kübel und Fetzen dazu, ein paar Spritzer Reinigungsmittel und los geht’s. Ein paar Sunden später schreitet man durch ein entmülltes und entstaubtes Heim, lächelt zufrieden und weiß: UND ALLES WIRD GUTh!