Die Schuhe und Taschen von rosa mosa sind alles andere als mainstream – ich will die Designer und ihre Werkstatt kennenlernen und suche die Adresse im WIEN PRODUCTS Stadtplan. Dann mache ich mich auf den Weg in den 6. Bezirk, wo sich im architektonisch genialen Ensemble des „Kaiser Franz Josef Jubiläumswerkstättenhofes“ Linke Wienzeile 178/Mollardgasse 85 das Reich von rosa mosa befindet.
Durch die riesengroßen Sprossenfenster fällt angenehmes Novembersonnenlicht in den Arbeitsraum, an dessen Wänden sich in Regalen Kartons mit Produktmustern und Ordner stapeln. Kein Wunder, dass sich seit 2001 eine Menge angesammelt hat – rosa mosa bringt jährlich zwei Kollektionen heraus, die erfolgreich auf internationalen Messen präsentiert werden. Es riecht angenehm nach Leder, das leise Klackern der Computertastatur durchbricht die Stille.
Auf einem Präsentationsmöbel finde ich die aktuellen Stücke – Lederschuhe mit flexiblen Sohlen, Taschen und daneben gestrickte Wollwesten und Fäustlinge, die gemeinsam mit einer Fraueninitiative im Tibet entstehen.
Material ist den beiden Designern, die sich während ihres Studiums für Schuh – und Accessoire-Design am Londoner Cordwainers college kennengelernt haben, extrem wichtig – erklärt mir Simone Springer, während ihr japanischer Partner Yuji Mizobuchi gerade farbige Lederhäute sortiert.
Wir sitzen am ovalen Besprechungstisch und ich erfahre, wie neue Modelle entstehen und das Jahr in Kollektionen und Produktionsprozesse eingeteilt wird.
„Wir zeichnen eigentlich wenig klassische Entwürfe, sondern pflegen einen professionell spielerischen Umgang mit dem Material“ erklärt mir Simone Springer. Die Kreativen lassen sich gern auf Ausstellungen, Reisen oder Flohmärkten inspirieren, nehmen das Material zur Hand und beginnen direkt, ein neues Modell zu entwickeln. Im Nachbarraum stehen zwei Industrienähmaschinen, hier lagert ein ganzer Kosmos an Materialien – und hier werden von den beiden vor allem Prototypen hergestellt. Wenn die Kollektionen laufen, werden in der Werkstatt die Taschen und Schuhe komplettiert. Körbe werden zum Beispiel in Ungarn geflochten – ganz einfach, weil es in Österreich keine Korbflechter mehr gibt. Hier in Wien erhalten Sie ihr Innenleben und die Henkel.
Neben den beiden arbeiten noch weitere zwei Mitarbeiter hier – einer kümmert sich um administrative Aufgaben und eine zweite Kollegin ist gerade damit beschäftigt, Stoffriemen für Schuhe abzumessen und zuzuschneiden; vor ihr liegt ein Produktionsblatt – nach Modell, Farben und Größen geordnet.
Daneben stapeln sich die berühmten rosa mosa Korbtaschen in verschiedenen Größen, die auf ihre Komplettierung warten.
Diese ist farblich mal uni, mal gestreift – 2018 werden die verschiedenen Varianten perfekt sein für die Sommerfrische – so heißt die rosa mosa Frühlings/Sommerkollektion 2018. Französisches Leinen spielt dabei eine Rolle und türkis, weiß und blau – mehr wird noch nicht verraten.
Die beiden Modedesigner denken indes schon über die nächste Herbst-Winter Kollektion nach, warten auf Material, das – wie Leder zum Beispiel – aus Italien kommt, bereiten Schnitte vor, diskutieren über Farben und planen im Hinterkopf bereits Frühjahr/Sommer 2019. Daneben werden die aktuellen Kollektionen produziert, Messeauftritte geplant, mit Kunden kommuniziert, Bestellungen versandt und Networking betrieben.
Aktuell gibt es die Herbst/Winterkollektion 2017/18 zu kaufen. Wo sind denn die rosa-mosa Kunden zu Hause - frage ich die Designer.
Mit dem aus Kyoto stammenden Yuji Mizobuchi liegt es natürlich auf der Hand, den japanischen Markt zu bedienen – mehr als 30% der Designs werden dort gekauft und mit Begeisterung getragen. Auch in den USA, Großbritannien und Italien liebt man rosa mosa. Österreich entdeckt die coolen Sachen erst mehr und mehr. Vielleicht liegt es daran, dass sich noch nicht herumgesprochen hat, wo man die Marke kaufen kann. Im MAK Shop gibt es zum Beispiel Kleinlederwaren, wie die Kaisersemmel–Ledergeldbörse – auch schon ein Klassiker und ein perfektes Geschenk für gute Freunde. Natürlich ist der rosa mosa Onlineshop eine bequeme 24/7 Quelle für alle, die nicht in Wien wohnen.
Das Beste aber ist die Möglichkeit, direkt bei den Designern im „Kaiser Franz Josef Jubiläumswerkstättenhof“ – by Appointment – einzukaufen. Es gibt einen kleinen Showroom innerhalb der Werkstatt auf einer zweiten Ebene.
Ich würde das jedenfalls tun – erstens lernt man die beiden direkt kennen, zweitens bekommt man die allerbeste individuelle Beratung aus allererster Hand, drittens sieht man die gesamte Kollektion, begreift Design und erstklassige Qualität - und viertens – auch die architektonische Umgebung ist in jedem Fall einen Spaziergang wert.
Dieser Blogbeitrag entstand im Auftrag von WIEN PRODUCTS. www.wienproducts.at